Lyrik


"Lyrik ist Sprache in die Seele gemalt..."

Elmar Kupke

 Mein erster Tag

 

 

Ich manche Stund am Schreibtisch saß,

und viele Texte in mich fraß,

es machte mir halt einfach Spaß,

das ich dort oft die Zeit vergaß,

 

und als ich gerad war ganz allein,

da kam plötzlich ´ne E-Mail rein,

und als ich´s las, blieb mein Herz stehn,

ich wusst sofort, ich muss hingehen,

 

´ne Schreib AG für jung und alt,

soll stattfinden in der Schule bald,

und da ich so begeistert bin,

ging ich am Donnerstag dort hin,

 

den ganzen Donnerstag ich kann

nicht warten, bis ich endlich dann

vor F 60 mit fünf Karten,

ungeduldig auf die anderen warte,

 

und wie ihr seht, hab ich zuletzt,

mich an einen Computer gesetzt,

und schreib gerade ein schönes Gedicht,

der beste Tag aus meiner Sicht!

Marielle Karg


Echse auf Stein

 

 

Gekrümmt verharr ich

 

Streckend sonn ich mich

 

Ich rühr mich nicht

 

Und zucke doch

 

Die Lider zu

 

Die Haut kalt

 

Denk ich?

 

Fühl ich?

 

Nein

 

Ich bin eine Echse auf Stein

 

Joshua Emmerich

 


Autumn Leaves

 

 

Chet Baker oder Rascheln?

 

Vielleicht auch Musik der Saison.

 

Kadenzen aus Blättern,

 

Tropfen sind Percussion.

 

Alles trüb hinter Nebelschwaden…

 

Kein Wesen

 

Nur ich,

 

der Mensch.

 

Ohne Ruhe, wenn die Krone in Flammen steht.

 

 von Florian Bender

 


Die Pflanze in meinem Zimmer stirbt mit mir.

Die Pflanze in meinem Zimmer stirbt mit mir.
Seit Wochen nicht gegossen
und auch keine neuen Sprossen
an ihr
an mir.
Vergessen steht sie da
in ihrer Ecke neben dem Tisch
und wundert sich wohin
mit ihr
mit mir.

An Stelle des Grüns, ein garstiges Braun
und auch die Stängel wachsen nun kaum
an ihr
an mir.
Auch jeder ach so kleine Sonnenstrahl meidet sie,
denn man kann deutlich sehen
es ist eigentlich schon längst dahin
mit ihr
mit mir.

Ja selbst ihre eigenen Wurzeln
der Halt ihres kleinen Daseins
einst so stark und kräftig
jetzt nur noch klein und schmächtig


Vielleicht pflanze ich eines Tages
anstelle ihrer
ein neues Pflänzchen in den Topf
würdest du sie denn gut umsorgen
wenn auch ich bald ganz verdorben?



Aber vielleicht,
nur vielleicht
rettet sie sich

rette ich mich?

von Alice Graf

 


 Himmelblau

 

Niemals mithalten
könnte das himmelblaue Eis in ihrer Hand
mit dem Strahlen ihres Lachens.
Niemals mithalten
könnte das heiße Kaminfeuer im Winter
mit   der   Wärme   ihrer   Augen.
So trostlos und grau und trist
der   Tag   heute   zu   sein   scheint,
gefüllt mit dieser Leere ist er noch viel trostloser.
So   laut   und   schrill   und   grell
die   Stimmen   auch   scheinen   mögen,
ohne diese Stimme ist die Welt so leise wie noch nie.
Keine bösen Worte, keine lauten Stimmen braucht es,
traurig   und   einsam
ist   alles   sowieso.
Keine Sekunden, keine Momente gehen vorüber,
in denen man sich so lebendig fühlt
wie   als   sie   es   noch   war.
Die ganze frische, freie Luft kann ich nicht mehr atmen,
wozu   denn,   wenn   sie   es   nicht   mehr   tut?
In den ganzen stillen, ruhigen Nächten kann ich nicht mehr schlafen,
wozu   denn,   wenn   sie   es   nicht   mehr   tut?
Warum das Himmelblau genießen,
wenn sie es nicht mehr tut?

 

von Anna Brauns


Der Schnee, er kommet

langsam bedeckt er die Welt,

langsam rieselt er.

 

Felix Lanser, 8d


 

Die Welt draußen sehn,

 

weißer Schnee fällt auf den Baum

 

der Winter ist da.

 

 

 

Aliya Kulu, 8d


Es ist Weihnachtszeit

Schnee fällt vom Ast herunter

Alles ist ganz weiß

 

Moritz Schienel, 8d


 Knackende Äste

liegen am Waldesrande

auf den Laubblättern

 

Franziska Kneschke, 8d


 

Die Blätter fallen,

 

Die Tiere rennen wild rum,

 

Der Herbst ist vorbei.

 

Leonie Städele, 8d

 


Dunkler grauer Morgen

Kalter Frost auf den Blättern

Der die Zeit einfriert

 

Vaness Pohlmann, 8d


Der Wind er pustet

die Blätter hinfort

zu dem besonderen Ort

 

Kevin Schwindt, 8d


Schnee ist gefallen

Winterzeit ist gekommen

Weihnachten ist da

 

Sebastian Gaißer, 8d


 

Wild wehte der Wind

 

Durch die grünenden  Zweige

Der alten Weide

 

Kyra Brand, 8d

 


 

Der Schnee des Winters

 

leise ohne Gefühle

 

auf‘n Boden fallend

 

Samira Ringel, 8d

 


gesellschaftsporträt mit nerzmantel


dein leid hat keinen platz bei uns. denn kaputte menschen
brauchen wir nicht. antidepressiva ist noch genug da. also lass
gut sein. nimm die blassblauen tabletten und sammle deine


scherben ein (halt das, was von dir übrig ist). pack deine bruch-
stücke in die prada tasche. verdecke deine panik hinter einer
sonnenbrille von louis vuitton. verstecke deine angststörungen


in chanel handschuhen (echtes lammleder). greif schnell zu:
dein lebenssinn ist gerade um zwanzig prozent reduziert.
kleide dich in nerzmäntel und konsumiere dich glücklich.


ertränke dich in überfluss. dann wird das schon wieder
(verspricht die werbung, muss die wahrheit sein). suche
das serotonin in sechsstelligen zahlen. finde die endorphine


im peak der aktienkurve. die pure euphorie. na los: leiste dich
glücklich. die manager, die sich aus den fenstern der frankfurter
hochhäuser stürzen, haben sich bestimmt nur im stockwerk geirrt.


passiert.


wer weiß schon, wann dir die depression
das dasein nimmt. aber ist auch egal.
das bruttoinlandsprodukt stimmt.

 

patrick seyfried


 Glück für alle

 

 Das Wasser ist klar, so klar,

wie es schon lange nicht mehr war.

 

Die Fische schwimmen munter, ganz munter,

 tauchen auf und wieder unter.

 

Der Himmel ist klar, so klar,

wie er schon lange nicht mehr war.

 

Die Vögel fliegen frei, ganz frei,

kein Flugzeug kommt an ihnen vorbei.

 

Alles scheint ruhiger und bunter, viel bunter,

 die Natur wacht auf, erholt sich, wird munter.

 

 Woher das plötzliche Glück für unsere Natur, liebe Natur,

 gerät jetzt alles wieder in die richtige Spur?

 

Corona bremst die Menschen aus, ganz aus,

sie können nur noch sitzen zu Haus.

 

Des einen Glück, des anderen Leid, viel Leid,

ob Mensch versteht, dass auf lange Zeit,

 nur glücklich wir werden, wenn's allen gut geht,

 ob der Mensch das endlich wieder versteht?


 

Das Unbekannte

 

 

 

 Die Krone ist urplötzlich gekommen,

 

Keiner ist willig sie zu haben,

 

Dennoch viele haben sie bekommen,

 

 Sie hinterließ sehr viele Narben!

 

 

 

Wer hat sie im Stich gelassen?

 

Wir können es gar nicht fassen,

 

 Du hast sie wieder verlassen

 

Und ihnen nichts hinterlassen!

 

 

 

Trotz der vielen Kleeblätter,

 

Warst du nicht deren Retter.

 

 Sie haben zu dir gefleht,

 

Du hörtest nicht ihr Gebet!

 

 

 

Dennoch suchen sie dich wieder

 

Und wenn sie dich nun haben,

 

Singen diese fröhlich Lieder

 

Und laben deine Gaben!

 

 

 

 Da kommt stetig die Frage,

 

An jedem dieser Tage,

 

Gibt es wirklich deine Existenz

 

Oder bist du unsere Essenz?

 


 

                                                  Leben

 

                   ohne Glücksmomente

 

                        ist wie ein

 

           Nachthimmel ohne Mond und

 

                         Sterne

 


Glück verlieren


Kann man Glück verlieren? Verlieren wie einen Handschuh?
Ist das eine nicht sogar das Abbild des anderen?
Ein Handschuh wärmt, ist weich, tut gut.
Gibt Mut. Gibt Mut? Das nicht, vielleicht.
Aber man trägt ihn nicht immer, seine Existenz ist von kurzer Dauer.
Jedenfalls in unseren Breitengraden.


Wie das Glück.


Das Glück wärmt, ist weich, tut gut.
Gibt Mut. Gibt Mut? Das schon, vielleicht.
Aber man trägt es nicht immer, seine Existenz ist von kurzer Dauer.
Jedenfalls in unseren Breitengraden.


Sind nicht die Menschen in Finnland die glücklichsten?
Muss man nicht in Finnland oft Handschuhe tragen?
Tja, vielleicht gibt es da einen Zusammenhang...


Kann man das Glück verlieren? Verlieren wie einen Handschuh?
Ist es... nicht eigentlich immer da?
Wie der Handschuh, der in unseren Schränken liegt und wartet,
so sitzt auch das Glück irgendwo und wartet.
Manchmal kommt es zu uns, manchmal kommt es nicht;
mal ist es löchrig, mal ist es dicht.
Aber verlieren - das vielleicht eher... nicht.

 

Elise Fellhauer, 11d


Wenn ich ein Chamäleon wär

 

 Wenn ich ein Chamäleon wär

In allen Farben bunt

Würd ich immer jemand anderes sein

Und egal ob blau, grün oder mit rotem Punkt

Wär ich immer noch ich und ließ Dich nicht im Stich

 

Hab ich mal eine andere Farbe

Wunder Dich nicht

Das bin immer noch ich, nur mit besonderer Gabe

Siehst Du mich mal nicht

Kein Grund zum Verzweifeln

Ich bin immer da, doch nicht zum Greifen nah

 

 Wenn Du nun nicht weißt, was ich meine

So schreibe ich es Dir in Eile

Die eigentlichen Farben sind wir alle hier

Jeder Mensch – jedes Tier

 

 

Linnéa Wente – 7a

 


 Wenn ich ein Bäumlein wär

 

Wenn ich ein Bäumlein wär,

Wär ich gewachsen aus der Erde,

Neben anderen wie mir,

Aus einem Samenkorn zu meiner Pracht,

All das hätt die Natur verbracht.

 

 

Wie meine Knospen sprießen im Frühling,

Wie meine Krone weiter grünt im Sommer,

Wie meine Blätter erröten im Herbst,

Wie kahl ich wieder wär im Winter,

Alles würd ich fühlen.

 

Ich würd den Regen trinken,

Die Sonne würde ich schlucken,

Ich würd den Frost lang zittern,

Die Trockenheit über würde ich dursten,

Glücklich würd ich sein.

 

Atmen würde ich die Schadstoffe,

Die die Menschen machen,

Auspusten würde ich gute Luft,

Die die Menschen brauchen,

Nützlich würd ich sein.

 

Sehen würde ich die Rabin,

Die der Amsel ihr Ei ins Nestchen legt,

Auffangen würde ich die jungen Vögel,

Bei ihren ersten Versuchen zu fliegen,

Ein Zuhause würd ich sein.

 

Das Kitzeln, das würd ich spüren,

Von den Eichhörnchen, die auf meinen Ästen tollen,

Erschrecken würde ich mich,

Vor den Schneebällen der kleinen Kinder,

Geliebt würd ich sein.

 

Tragen würde ich das Baumhaus der Freunde,

Die darin Ritter und Burgfräulein spielen,

Miterleben würde ich den ersten Kuss,

Den die beiden erleben, wenn sie größer sind,

Familie würd ich sein.

 

Ängstlich höre ich die Säge,

Die ich halte in meiner Hand,

Stehend vor dem großen Baum,

In Gedanken schon bei dem hölzernen Bettgestell,

Überzogen von Saum.

 

Anna Brauns


 

Um Frieden zu finden und glücklich zu sein

 

 

Mutter, was ist Frieden ?
Das kann der Sturm dir sagen.
Wenn er tobt und keine Sonne scheint,
eine Füchsin am Bach sitzt und um ihren Welpen weint,
sieht niemand die Amsel im Busche sitzen,
ruhig ihre Kleinen füttern zwischen den Trieben,
das, sage ich dir, ist Frieden.

Mutter, was ist Glück ?
Das kann der Regen dir sagen.
Denn wenn es regnet, in Strömen,
die Sonne so fern,
du Angst um sie hast, du magst sie doch gern.
Auf einmal ein Regenbogen am Himmel strahlt,
mit seinen Farben prahlt,
weißt du die Sonne ist noch immer da, wenn auch nur ein Stück,
das, sage ich dir, ist Glück.

Nun Kind, sag was hast du davon gelernt ?
Der Frienden und das Glück sind nicht weit entfernt,
man braucht nicht nach den Sternen zu greifen,
man kann sie auch so erreichen.
Man braucht kein Eis, kein Sonnenschein
Um Frieden zu finden und glücklich zu sein.

 

 

Hannah Schimpeler / Klasse 7a

 


 

Vergiss mein nicht

 

 

Dort sitzt sie

 

Ihre Augen sprühen vor Fantasie
Als sie leise
In wundervoller Weise
Sacht
In die Nacht lacht

Ihre zarte Hand greift nach dem unsichtbaren Band
Zwischen uns

Ich bin süchtig nach ihren Geschichten
Die von alten Zeiten berichten
Sie ziehen uns ganz weit fort
An einem fernen Ort

Nur im Traum
Doch ich wage es kaum
Zu hören was sie spricht
„Vergiss mein nicht“

Ich lege ihr eine Rose
in das bewegungslose
Schon ergraute Haar

Im Morgenrot
Nehme ich den Geruch von Tod wahr
Und mir wird klar
Sie erinnert sich nicht
An Mich

 

 

 

Ida Molkenthin

 


 

 

Titellos

 

 

 

Dunkelgelber Sonnenstrahl, Glas aus Gold, tief wie

 

Ein Spiegelbild, perlen und Glanz und Glitzertänzer

 

Auf seiner Haut,

 

Seinem Finger,

 

Voller Blut,

 

Eine Träne.

 

Gleitend schön, schneidend scharfe Reflexionen

 

In den Rillen; dem Muster, dass das

 

Leben mit spitzer Feder auf seine Fingerkuppe zeichnet.

 

Hinter dem Gartenzaun; hoch und hölzern und

 

Gefühlsleer die Sinnflut; kauernd, in seinen

 

Händen ein weißes Leinen, rot von all dem Leid,

 

Gold im Sonnenlicht,

 

Schwarz von der Erde,

 

Verdreckt von Kritzeleien,

 

Die die Welt bedeuteten;

 

Die Welt, die vergangene,

 

Und eine Träne

 

Wie Gold

 

In seinen Händen.

 

 

 

Sarah Aust

 


 

Doppelkopf

 

 

 

Ich bin wir

 

Sind wer war

 

Ich

 

Oder wir

 

Bevor ich

 

Uns oder

 

Mich

 

Hierher brachte?

 

 

 

Du sagst uns

 

Ich sei immer noch

 

Ich

 

Aber wer

 

Bist oder

 

Wer sind

 

Du

 

Für dich?

 

 

 

Wir sind oft

 

Zusammen du und

 

Ich

 

Aber wann

 

Wir oder

 

Wie viele wenn

 

Du und ich

 

Viele sind?

 

 

 

 

Johanna Zander

 


Dillstraße 9-11

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